
Zeckenschutz für Hunde und Katzen: Was Sie wissen sollten
Forschende aus der Westschweiz sehen eine mögliche Ursache für den deutlichen Anstieg in den vergangenen Jahren in den veränderten klimatischen Bedingungen. Diese könnten dazu führen, dass sich Zecken hierzulande besser ausbreiten können. Besonders in Höhenlagen zwischen 500 und 1’000 Metern über Meer haben sich die Umweltverhältnisse offenbar so entwickelt, dass sie für Zecken günstiger geworden sind.
Der allgemeine Trend zeigt eine Zunahme der Zeckenstiche, jedoch schwanken die Zahlen von Jahr zu Jahr. Das Wetter hat einen grossen Einfluss auf die Aktivität der Zecken.
Studien zeigen, dass 10 % bis 30 % der Zecken Krankheitserreger wie Borrelien, Anaplasmen oder Babesien in sich tragen können. Zecken halten sich bevorzugt im Unterholz oder auf Pflanzen entlang von Wald- und Wegrändern auf, sind aber auch in Parks, Gärten und natürlich in Wiesen zu finden – meist bis zu 1,5 Meter über dem Boden – und warten dort auf vorbeikommende Menschen oder Tiere.
Zecken: Kleine Parasiten – grosse Gefahr für Hund und Katze
Zecken sind nicht nur unangenehm, sondern können auch ernstzunehmende Krankheiten auf Haustiere übertragen. In der Schweiz gehören bei Hunden und Katzen insbesondere bestimmte Infektionen zu den relevanten zeckenübertragenen Erkrankungen. Bei Katzen tritt dabei vor allem die Anaplasmose auf – andere Krankheiten sind bei ihnen sehr selten.
- Borreliose (Lyme-Krankheit): Diese Erkrankung wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst. Mögliche Symptome bei Haustieren sind Fieber, schmerzende Gelenke und allgemeine Trägheit.
- Babesiose: Eine parasitäre Infektion, die die roten Blutkörperchen angreift. Typische Anzeichen sind Blutarmut (Anämie), Schwäche und Fieber.
- Anaplasmose: Ausgelöst durch Anaplasma phagocytophilum, kann diese Infektion bei Tieren zu Appetitlosigkeit, Fieber und Beschwerden an den Gelenken führen.
- Ehrlichiose: Eine bakterielle Erkrankung, die das Abwehrsystem des Körpers beeinträchtigen kann. Zu den Symptomen zählen unter anderem Fieber, Gewichtsverlust und Blutungsneigung.
- FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis): Eine durch Viren verursachte Infektion des zentralen Nervensystems. Bei Hunden und Katzen kommt sie jedoch nur äusserst selten vor.
Hunde und Katzen, die sich häufig draussen aufhalten – vor allem in Wäldern, auf Wiesen oder in hohem Gras – tragen ein erhöhtes Risiko, mit Zecken in Kontakt zu kommen.

Erkrankungen durch Zecken bei Haustieren in der Schweiz
Zuverlässige Statistiken zu zeckenübertragenen Krankheiten bei Hunden und Katzen in der Schweiz liegen derzeit nicht vor. Da Haustiere jedoch häufig dieselben Lebensräume nutzen wie Menschen – etwa Wälder, Wiesen oder Gärten – ist davon auszugehen, dass auch sie einem vergleichbaren Risiko ausgesetzt sind und entsprechend betroffen sein können.
So schützen Sie Ihr Haustier vor Zecken:
Die meisten Krankheiten, die Zecken übertragen, werden erst Stunden nach dem Stich auf das Tier übertragen – meist erst nach 24 bis 36 Stunden. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihr Haustier jeden Tag sorgfältig auf Zecken untersuchen. Achten Sie beim Entfernen darauf, dass kein Teil der Zecke, insbesondere der Kopf, in der Haut zurückbleibt, um Entzündungen zu vermeiden. Generell sind Hunde empfindlicher gegenüber Zeckenkrankheiten als Katzen. Um das Risiko zu verringern, empfiehlt sich ein konsequenter Schutz gegen Zecken.
Hier einige Tipps zur Zeckenprophylaxe:
- Regelmässiger Einsatz von Zeckenschutzmitteln:
Es gibt verschiedene Produkte wie Spot-On-Präparate, Zeckenhalsbänder, Tabletten oder auch Injektionen, die entweder abschreckend (Repellent) wirken oder die Zecken abtöten. Viele dieser Mittel schützen zusätzlich vor anderen Parasiten wie Flöhen und Läusen und bieten einen Schutz über mehrere Wochen, Monate oder sogar ein ganzes Jahr. - Tägliche Fell-Kontrolle:
Vor allem nach Ausflügen in Wald, Wiese oder hohem Gras sollten Sie Ihr Tier gründlich absuchen, um Zecken frühzeitig zu entdecken. - Zecken sofort entfernen:
Wenn Sie eine Zecke finden, entfernen Sie sie schnell und vorsichtig mit einer speziellen Zeckenzange, einer Zeckenkarte oder mit dem Zeckenhacken, um das Risiko einer Übertragung von Krankheiten zu minimieren.
Produkte zum Zeckenschutz
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Hunde und Katzen vor Zecken zu schützen. Je nach Tierart, Lebensraum, Alter und individuellen Bedürfnissen kommen unterschiedliche Produkte zum Einsatz. Daher ist es wichtig, sich vor der Anwendung von einem Tierarzt beraten zu lassen, um das passende Mittel für Ihr Haustier zu finden. So kann der optimale Schutz gewährleistet werden. Hier eine Übersicht der gängigen Produkte, die gegen Zecken wirken:Art | Vorteile | Nachteile | Anwendung | Wirkungsart | Tierart |
---|---|---|---|---|---|
Tablette (Orale Präparate, die innerlich wirken) |
|
| Wiederholende Verabreichung nötig, gibt Tabletten für 1 Monat oder 3 Monate | Abtötend | Je nach Produkt für Hund und Katze |
Spot On (Flüssige Lösung, die direkt auf die Haut im Nackenbereich aufgetragen wird.) |
|
| Wiederholende Anwendung nötig (alle 4–6 Wochen) | Repellent gegen Zecken und abtötend je nach Wirkstoff | Je nach Produkt für Hund und Katze |
Halsband (Spezielle Halsbänder, die Wirkstoffe langsam abgeben) |
|
| Halsbänder haben je nach Produkt eine Wirkungsdauer von 5–8 Monaten | Repellent gegen Zecken und abtötend | Je nach Modell für Hund und Katze |
Injektion (von Tierärzten verabreichte Spritze) |
|
| Einmal pro Jahr | Abtötend | Hund |
Tablette
(Orale Präparate, die innerlich wirken)
Vorteile |
|
Nachteile |
|
Anwendung | Wiederholende Verabreichung nötig, gibt Tabletten für 1 Monat oder 3 Monate |
Wirkungsart | Abtötend |
Tierart | Je nach Produkt für Hund und Katze |
Spot On
(Flüssige Lösung, die direkt auf die Haut im Nackenbereich aufgetragen wird)
Vorteile |
|
Nachteile |
|
Anwendung | Wiederholende Anwendung nötig (alle 4–6 Wochen) |
Wirkungsart | Repellent gegen Zecken und abtötend je nach Wirkstoff |
Tierart | Je nach Produkt für Hund und Katze |
Halsband
(Spezielle Halsbänder, die Wirkstoffe langsam abgeben)
Vorteile |
|
Nachteile |
|
Anwendung | Halsbänder haben je nach Produkt eine Wirkungsdauer von 5–8 Monaten |
Wirkungsart | Repellent gegen Zecken und abtötend |
Tierart | Je nach Modell für Hund und Katze |
Injektion
(Von Tierärzten verabreichte Spritze)
Vorteile |
|
Nachteile |
|
Anwendung | Einmal pro Jahr |
Wirkungsart | Abtötend |
Tierart | Hund |
Autorin:
Dr. med. vet. Laura Loi, FVH
Dr. med. vet. Laura Loi ist leitende Tierärztin bei MeikoVet in Maienfeld.
Autorin:
Dr. med. vet. Laura Loi, FVH
Dr. med. vet. Laura Loi ist leitende Tierärztin bei MeikoVet in Maienfeld.